Ziel dieses Zertifikatskurses ist,
- das Thema Kinderschutz/Kindeswohlgefährdung in der Einrichtung professionell zu behandeln;
- eine sichere Gefährdungseinschätzung bei Hinweisen auf eine mögliche Kindeswohlgefährdung zu erlangen unter Berücksichtigung von professioneller Distanz und methodischen Vorgehensweisen;
- der Erwerb der rechtlichen Grundlagen die Erweiterung der Beratungskompetenz.
1. Modul:
Rechtsgrundlagen In diesem Modul werden die rechtlichen Grundlagen zum Kinderschutz vermittelt, sowie die Klärung der Rolle der Kinderschutzfachkraft in Kindertageseinrichtungen.
Lerninhalte:
- §8a und b, sowie das Bundeskinderschutzgesetz
- eigenes Verständnis von Kinderschutz und Kindeswohlgefährdung entwickeln
- Einschätzung des Gefährdungsrisikos
- was ist der Auftrag – was ist die Rolle –
- was sind die Aufgaben (Auftrags- und Rollenklärung)
2. Modul: Grundlagen der Beratung
Die Teilnehmenden lernen Grundlagen und Fragetechniken aus der systemischen Beratung kennen. Durch Übungen und Reflexion setzen sie sich mit ihrer Beraterrolle als Kinderschutzfachkraft auseinander. Dabei wird auch thematisiert, wie man andere Fachkräfte auf Elterngespräche im Kontext von Kindeswohlgefährdung vorbereiten kann.
Lerninhalte:
- Ressourcenorientierte Gesprächsführung
- Systemische Fragestellungen
- Krisen- und Konfliktgespräche
3. Modul: Formen der Misshandlung und Vernachlässigung
In diesem Modul geht es im Wesentlichen um das Erkennen und Einschätzen von körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt sowie Vernachlässigung von Kindern. Dabei werden vor allem Handlungsmöglichkeiten und ein systemischer Blick, aber auch die eigenen Grenzen aufgezeigt.
Lerninhalte:
- Früherkennung von Misshandlung und Vernachlässigung
- Entwicklungspsychologische und bindungstheoretische Aspekte
- Traumata und ihre Folgen
4. Modul: Handlungsschritte zum Kinderschutz in der Einrichtung
Jede Kindertageseinrichtung benötigt ein eigenes Schutzkonzept und verbindliche, professionelle Vorgehensweisen bei einem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung, die in diesem Modul erarbeitet oder überprüft werden. Dazu gehören auch Strukturen, wie innerhalb der Einrichtung, mit Leitung, dem Träger und den Eltern das Kinderschutz kommuniziert wird. Außerdem wird der Blick erweitert auf mögliche Gefahren innerhalb der Kita und der Beachtung der Meldepflicht. Es wird erarbeitet, wie man seine Beratungsqualität durch regelmäßige Aktualisierung des Wissens und Netzwerkarbeit sichern sollte.
Jede/r Teilnehmende wird zur Vorbereitung auf die Abschlussarbeit ein eigenes Thema finden und vorstellen. Alle Teilnehmenden müssen zum Abschlusskolloquium eine kleine schriftliche Hausarbeit (6-10 Seiten) abgeben.
Lerninhalte:
- Interne Verfahren zum Kinderschutz in der Einrichtung
- Entwicklung eines Leitfadens
- Aufbau oder Teilnahme an örtlichen Netzwerken
- Thema und Gliederung für die Abschlussarbeit
5. Modul: Kollegiale Fallberatung
In diesem Modul stellen wir das Modell "Kollegiale Fallberatung" vor und üben es anhand der von den Teilnehmenden mitgebrachten Fallbeispielen aus der eigenen Praxis. Dieses Modell ist besonders gut geeigent, um mit Kollegen und Kolleginnen gemeinsam nach Lösungen zu suchen, professionelles Handeln zu fördern und Vorgehensweisen kollegial abzusichern. Des Weiteren geht es darum, individuelle Schutzpläne zur Abwendung einer Kindeswohlgefährdung zu entwickeln und andere örtliche Anlaufstellen/Hilfen/Unterstützungsmöglichkeiten in die Beratung einzubeziehen.
Lerninhalte:
- Kollegiale Fallberatung
- Individuelle Schutzpläne/Schutzkonzepte erstellen
- Netzwerkkarte für Anlaufstellen, Hilfen, Unterstützung, etc.
6. Modul: Abschlusskolloquium
Basis des Abschlusskolloquiums ist ein ca. 20-minütiges Gespräch über die zuvor eingereichte Hausarbeit. Im Anschluss daran findet am Abend ein besonderes Abendessen statt und die Teilnehmenden können miteinandere feiern.
Zum Abschluss des Kurses wird ein Blick in die Zukunft gewagt und es findet die Übergabe der Zertifikate statt.
Lerninhalte:
- Integration fachlicher und persönlicher Lernprozesse
- Abschlusskolloquium und Präsentation
- Standortbestimmung und Zukunftsperspektiven
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